Zur Abbildung von zwei parallelen Abschlüssen (z.B. HGB und IFRS) wird bei der Methode mit parallelen Buchungen folgendermaßen vorgegangen:
• Insgesamt werden 3 Buchungskreise angelegt:
o ein (Haupt-)Kreis für Buchungen, die in beiden Abschlüssen gemeinsam gelten
o ein (Neben-)Kreis für Buchungen, die nur für den ersten Abschluss gelten (z.B. HGB)
o ein weiterer (Neben-)Kreis für Buchungen, die nur für den zweiten Abschluss gelten (z.B. IFRS)
• Der Hauptbuchungskreis für die gemeinsamen Buchungen wird als führender Buchungskreis angelegt.
• Von den beiden Nebenbuchungskreisen wird derjenige ebenfalls als führender Buchungskreis angelegt, welcher als primärer Abschluss gebucht wird.
• Der verbleibende zweite Nebenbuchungskreis wird als nicht führend angelegt.
Wenn also beispielsweise der HGB-Abschluss der primäre Abschluss ist, dann würden die drei Buchungskreise wie folgt angelegt werden:
1. Kreis "Alle" (führend)
2. Kreis "nur HGB" (führend)
3. Kreis "nur IFRS" (nicht führend)
Bei der Festlegung, welcher Abschluss als primärer Abschluss gebucht wird ist zu beachten, dass die Kostenrechnung nur für die führenden Buchungskreise erfolgt. Als primärer Abschluss sollte also sinnvoller weise derjenige ausgewählt werden, der für das Reporting (intern/Konzern bzw. extern) maßgeblich ist.
Die Buchungserfassung erfolgt dann folgendermaßen:
• Buchungen, die (mit gleichen Werten) für beide Abschlüsse gelten, werden in den gemeinsamen Kreis gebucht.
• Buchungen, die nur für einen der beiden Abschlüsse gelten, werden nur im zugehörigen Nebenkreis gebucht.
• Wenn es Vorgänge gibt, die in beiden Abschlüssen vorkommen, aber unterschiedlich gebucht werden, dann werden diese mit den entsprechenden Werten jeweils pro Nebenkreis gebucht.
Auswertungsseitig stellt dann die Kombination aus Hauptkreis + Nebenkreis 1 bzw. Hauptkreis + Nebenkreis 2 jeweils einen Abschluss dar. Dafür sind entsprechender Auswertungskreise (siehe Abschnitt Auswertungskreise) zu definieren.
Vorteile der Methode mit parallelen Buchungen
• In jedem Buchungskreis Originalbuchungen, nicht nur Differenzbuchungen
• Keine Stornobuchungen notwendig (gegenüber der modifizierten Differenzmethode)
Nachteile der Methode mit parallelen Buchungen
• Komplexer als Differenzbuchungen
• Vorgelagerte Systeme müssen diese Methode unterstützen, sofern sie Buchungen nicht nur in den gemeinsamen Kreis übergeben müssen.